Von einer Wanderhütte zu zwei modernen Bildungsstätten
Bereits in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, schlossen sich Mitglieder der Falken, der Sozialistischen Arbeiterjugend und der Naturfreunde zu einem eigenen Verein zur Errichtung einer Wanderhütte im „Welperwald“ zusammen.
Jugend bewegt, war das Ziel – wandernd, gemeinschafts- und bildungsorientiert – Menschen ein Haus zum Treffen, Verbleiben und zum Austausch zu bieten.
Nach dem Betriebsverbot in der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Arbeit nach Ende des 2. Weltkriegs umgehend wieder aufgenommen, um neue Perspektiven auf Vorkriegsfundamenten und gemachten Erfahrungen zu entwickeln.
Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, wurde das Haus mehrmals umgebaut und erweitert.
Als wachsende Ansprüche an Infrastruktur und Komfort nicht mehr allein durch An- und Umbauten zu befriedigen waren, entschloss man sich zu einem kompletten Neubau.
Die heutige Jugendbildungsstätte entstand als ein komfortables 96-Betten-Haus in einmaliger Naturnähe und mit freiem Ruhrblick.
Die Gemeinde Welper wurde stets getragen von der Henrichshütte, einem Stahlwerk, das in den Zeiten der Vollbeschäftigung über 10.000 Menschen Arbeit bot. In den 1980er Jahren traf der Strukturwandel auch die blühende Gemeinde und – als Ergebnis davon – stellte die Henrichshütte ihren Betrieb ein. Viele Menschen wurden arbeitslos oder verrentet.
Das Thema Erwachsenenbildung und lebenslanges Lernen gewann an Bedeutung. Als Reaktion auf diese Herausforderungen entstand die Idee eines zweiten Hauses, eben ein Haus für Erwachsenenbildung. 1990 wurde der Grundstein zur „Willi-Michels-Bildungsstätte“ in direkter Nachbarschaft zur Jugendbildungsstätte gelegt.
In der Grundsteinurkunde heißt es: „Wir möchten dazu beitragen, Ausgrenzungstendenzen entgegenzuwirken, lebenslanges Lernen als lebendigen Prozess zu ermöglichen, persönliche und gesellschaftliche Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen abzubauen und Toleranz sowie Zivilcourage anzustreben. (…) Wir wollen eine Verbindung und gegenseitige Durchdringung von Jugend- und Erwachsenenbildung sowie generationsübergreifende Arbeitsansätze erreichen.“
Beide Wege, der der Jugend- und der der Erwachsenenbildung, für die unsere Häuser stehen, schaffen im täglichen Betrieb Synergien die unser Leitbild stützen, für lebenslanges Lernen und Begreifen, für gegenseitiges Verständnis und Austausch ermöglichende Begegnung.
Projekt „Was wird aus Willis Wirken?“
Die langjährige Verwurzelung in Welper und die umtriebige Arbeit in den Bildungsstätten steht im Zusammenhang mit einzelnenen Persone, die diesen Ort geprägt haben. Dies findet sich heute nicht nur ideel im Freizeitwerk wieder, sondern auch in Formen von Fotos, Büchern, Ordnern, Zeitungsauschnitten und weiteren Dokumenten.Einer dieser Persönlichkeiten war Willi Michels. U. a. haben wir von Willi Michels Unterlagen seiner Wirkens- und Schaffenszeit übernommen und eingelagert.
Die interessanten Zeugnisse eines Gewerkschafters, Sozialdemokraten, Politiker u.v.m. haben wir nun durch das Projekt „Was bleibt von Willis Wirken?“ durch bewilligte Mittel des Verfügungsfonds der Stadt Hattingen als Bestand sichten und archivieren können. Dabei fielen uns auch Dokumente in die Hände, die ebenfalls in der Bestandsliste gelistet sind.
Die Bestandsliste ist hier veröffentlich und soll so transparent für Forschung und Interessierte sein. Bei Interesse an der Sichtung des Bestands oder einzelner Dokumente können Sie sich gerne an uns werden: info@freizeitwerk-welper.de, 023249464-0. Die archivarische Aufarbeitung erfolgte durch Konstantin am Mihr, BA Geschichte und Theologie. Er stellt hier ebenso seine fragmentarischen Aufzeichnungen zur Verfügung, durch die sicherlich auch neue Forschungsfragen angeregt werden.