„Erinnern heißt Zukunft gestalten“ – Ein Projekt anlässlich des 30. Jahrestags des rassistischen Brandanschlags von Solingen
- Zielgruppe: Jugendliche ab 14 Jahren: Schüler*innen AG’s der Sek I&II, Ehrenamtliche aus Vereinen/Verbänden, Auszubildende, interessierte junge Menschen
- Projektzeitraum
- 01.05.2022 – 30.04.2023 – Termine in Absprache Anfrage für feste Gruppen im Kontext Schule
- 01.05.2023-31.12.2023 – Vorbehaltlich der Bewilligung
- Ort:
- Unterkunft und Verpflegung während der Seminareinheiten erfolgen in der Jugendbildungsstätte Welper
- Einzeltermine können und sollen, in Absprache mit der Gruppe, auch anderorts stattfinden
- Inhalte: Erinnerungskultur, Zeitgeschichte, Rassismuskritik, politische Jugendbildung, Selbstwirksamkeit, Solidarität, Zivilcourage
- Kosten: Das Projekt wird anteilig durch den Kinder- und Jugendförderplan des Landes NRW (Landschaftsverband Westfalen -Lippe, LWL) gefördert. Für Schulen und Jugendgruppen aus dem Einzugsgebiet Wuppertal/Solingen und Umgebung kann auf Anfrage ein Fahrkostenzuschuss nach Hattingen, durch das Falken Bildungswerk Bergisch Land gewährt werden.
- Flyer:Erinnern heißt Zukunft gestalten_Flyer für Gruppen, bspw. im Kontext Schule, Schul-AG, Jugendverband
Projekthintergrund und -Ansatz
Unter dem Titel „Das hab ich damit zu tun!“ wurde in letzten Jahren ein Projekt gefördert und erfolgreich durchgeführt, das sich mit Erinnerungskultur beschäftigte. Dabei ging es vornehmlich um die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und bekannten und unbekannten Gedenkorten. Innerhalb dieses Projekts wurden Diskussionen um Kontinuitäten rassistischer Gewalt in Deutschland und Europa angestoßen. Viele BlPOC Teilnehmende wussten von selbst erlebten rassistisch motivierten Übergriffen zu berichten. Sie waren trotz allem erstaunt, wie viele rechte Anschläge es in den vergangenen drei Dekaden des wiedervereinigten Deutschlands es gab. Mit dem Projekt „Erinnern heißt Zukunft gestalten“ wollen wir an dieses Erstaunen und Interesse anknüpfen. Da sich der 30. Jahrestag des rassistischen Brandanschlags von Solingen im Jahr 2023 jährt, soll hier drauf der Fokus des Projekts liegen.
Projektziele und Arbeitsweise:
- Förderung von Kontroversität, Analysefähigkeit, zivilgesellschaftlichem Engagement
- Empowerment junger Menschen, die BlPOC sind, durch das Erfahren von Selbstwirksamkeit bei der Verfolgung eines zivilgesellschaftlichen Projekts, in dem ihre Perspektive bedeutsam ist.
- Einüben von „Allyship“ und Solidarität über die Methode von kritischem weißsein als Teil des Themenfelds Rassismus für teilnehmende, weiß gelesene Personen.
- Rassismuskritisch denken lernen, über den Aufbau eines Deutungswissen und über die Aneignung von Analyseinstrumenten (z. B. durch Tupoka Ogettes Postingserie „Straight Outta Happyland“ >>Link zum Instagram-Account<<
- Wissensaufbau und Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus, rechtem Terror und Rassismus in Deutschland
- Kennenlernen von beispielhaften zivilgesellschaftlichen Initiativen, wie #SayTheirNames, Kennenlernen von politischen Akteur*innen
- Entwicklung eines „Abschlussprodukts“, mit dem die beteiligten Jugendlichen ihr Wissen, ihre Perspektiven, ihr Erleben a) ausdrucken können und b) womit andere Jugendliche rassismuskritisch (Stichwort: Peer-Education) sensibilisiert werden können.
- Erhöhung der Anerkennung zivilgesellschaftlich-geprägter Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft
Den methodisch-didaktischen Plan wollen wir sehr abwechslungsreich arbeiten. So werden sowohl Übungen aus der Erlebnispädagogik (z.B. zum Perspektivwechsel), als auch des historisch-politischen Lernens (z.B. Biographiearbeit) angewandt. Um nicht in die Falle der Reproduktion bestehender Narrative „zu tappen“, muss zum einem Offenheit gegenüber neuen Perspektiven und zum anderen, in einem überwiegenden Verhältnis, die Betroffenenperspektive eingenommen werden.
Projektteilhabe
Zum Projekt sollen Gruppen eingeladen werden, die unabhängig voneinander im Projekt arbeiten. Die teilnehmenden Gruppen müssen bisher keine bestehenden Gruppen sein. Sie können sich anlässlich der Ausschreibung an Schulen und Migrant*innenselbstorganisationen, andere zivilgesellschaftliche Initiativen und Jugendverbände auch neu konstituieren.
Die Projektkonzeption und -durchführung erfolgt in Kooperation der Jugendbildungsstätte des Freizeitwerk Welper e. V. mit dem Kreisverband Falken Bergisch Land und dem Falken Bildungs- und Freizeitwerk Bergisch Land mit Sitz in Wuppertal. Bei Interesse an der Projektteilhabe oder an weiteren Infos kontaktieren Sie bitte Ronja Inhoff unter 02324 9464-59 oder Inhoff@freizeitwerk-welper.de!